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Prost! Auf ins neue Bierjahr!

Bier – heiß geliebt und wild umstritten

Viele Bierliebhaber würden sich derzeit wohl gerne auf „der Wiesn“ zuprosten. Doch während es die einen längst zum Kult erhoben haben oder als Sportgetränk preisen, wird es von den anderen als Volksdroge verteufelt. Zum Tag des österreichischen Bieres am 30. September informiert der Verband der Ernährungswissenschaften (VEÖ) darüber, ob eher die Mass oder das Maß angebracht ist.

Traditionsgetränk

Das Lieblingsgetränk der Österreicher entstand vermutlich um 8.000 vor Christus. Ganz zufällig aus einem einfachen Stück Brot, welches feucht wurde und so nach einiger Zeit zu gären begann.

Brausilvester

Der „Tag des österreichischen Bieres“ (30.9.) beruht auf dem „Brausilvester“. Das war jener Tag, ab welchem bis vor ca. 200 Jahren Bier gebraut werden durfte. Im Früh- und Hochsommer hätten die hohen Temperaturen dem wärmeempfindlichen Bier zu stark zugesetzt. Passende Kühlgeräte gab es noch nicht und die revolutionäre Erfindung des Lagerbieres durch den Österreicher Anton Dreher sollte noch rund 100 Jahre auf sich warten lassen. So startete die Bierproduktion mit Hopfen und Getreide aus der frischen Ernte am 30. September und endete am 23. April.

Qualität und Vielfalt aus Österreich

Wie im „Codex Alimentarius Austriacus“ geregelt ist, wird Bier traditionell aus Wasser, Hopfen und Malz gebraut. Weder künstliche Zusätze zur Geschmacksverbesserung noch chemische Konservierungsmittel dürfen verwendet werden.
Österreich hat die größte Brauereidichte in der EU: knapp 39.000 Einwohner kommen auf eine Brauerei. Über 300 Braustätten und an die 1.000 heimische Biersorten sind hierzulande zu verzeichnen. Damit man bei so vielen Sorten nicht gleich den Überblick verliert, gibt es hierzulande ein dreistufiges Ausbildungsprogramm zum zertifizierten Diplom- Biersommelier, auch hier nimmt Österreich eine internationale Vorreiterrolle ein.

Superfood Bier?

Bier enthält eine beeindruckende Menge an Vitaminen- und Mineralstoffen, wie zum Beispiel Vitamin B2, B6, Pantothensäure, Magnesium, Natrium und Kalium. Bereits ein halber Liter alkoholfreies Bier deckt bei einem Mann 20 % des Tagesbedarfs an Vitamin B2, bei Magnesium sind es rund 25 % und bei Vitamin B6 bis zu 30%. Ein zusätzlicher Pluspunkt ist ein besonders günstiges Verhältnis von Kalium zu Natrium (16:1).
Alkoholfreies Bier ist zudem leicht hypoton, weshalb die enthaltenen Nährstoffe schneller vom Körper aufgenommen werden können – für ein Sportgetränk optimal. Bier enthält zudem die Stoffe Xanthohumol, ein Polyphenol, und Iso-Alphasäure, ein in Hopfen vorkommender Bitterstoff. Diese beiden Stoffe werden besonders intensiv beforscht und liefern vielversprechende Ergebnisse in der Bekämpfung von diversen Krankheitsbildern, wie z.B. Diabetes mellitus Typ 2.

Um die positive Wirkung dieser Stoffe in vollem Maße ausschöpfen zu können, muss jedoch auf alkoholfreies Bier zurückgegriffen werden. Durch die stark entwässernde Wirkung des Alkohols werden Mikronährstoffe wie Zink, Kalium und Magnesium nämlich verstärkt ausgeschieden, wodurch die Vorteile des Biers zunichte gemacht werden und es seine Eignung als Sportgetränk verliert.

Bewusst genießen

Auch wenn Alkohol in Österreich zur Kultur gehört, dürfen die wichtigen ernährungs- und neurophysiologische Wirkmechanismen nicht außer Acht gelassen werden. Die schädigenden Auswirkungen des Alkohols können gravierend sein und von vielfältigen Organschäden bis zu einem erhöhten Risiko für bestimmte Krebserkrankungen reichen.
Auch der hohe Energiegehalt des Alkohols (7,1 kcal/g Alkohol, dies entspricht 220 kcal bei 0,5 L Bier) wird häufig nicht berücksichtigt. Übermäßiger Konsum fördert somit auch die Entstehung von Übergewicht, Adipositas und andere Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2. Bei chronischem Alkoholmissbrauch kann es auch zu alkoholassoziierter Mangelernährung kommen.

Aber immerhin: der Mythos des Bierbauches konnte durch zahlreiche Studienergebnisse nicht bestätigt werden. Ob mehr oder weniger Fett um den Bauch angelegt wird, ist vielmehr genetisch bedingt.

Quelle: Verband der Ernährungswissenschaften Österreichs (VEÖ)
Foto: Alexander Lesnitsky_Pixabay

Prost!

 

Bier „Feiertag“

Lieblingsgetränk Bier

Der Tag des österreichischen Bieres wird seit 2016 am 30. September gefeiert. Neben dem internationalen Tag des Bieres (am ersten Freitag im August) hat Österreich somit auch einen nationalen Feiertag ins Leben gerufen.
Dank der Erfindung des Lagerbieres durch den österreichischen Brauherrn Anton Dreher kann heute ganzjährig Bier hergestellt werden.

Historischer Einblick

Aus einem einfachen Stück Brot, welches feucht wurde und so nach einiger Zeit zu gären begann, entstand vermutlich 8000 vor Christus das erste Bier. Reinster Zufall also!

Durch die Babylonier erlernten die Ägypter die Kunst des Bierbrauens und dies galt schon bald als Grundnahrungsmittel aller Bevölkerungsschichten.
Bei uns in Europa wurde Bier besonders über die Klosterbrauereien kultiviert. Im Mittelalter galt Bier als „flüssiges Brot“. Es stellte eine wichtige Ergänzung zur oft kargen Ernährung dar, zumal der Alkoholgehalt damals geringer war als heute.

Österreich ist ein Bierland

Mit einem pro Kopf Verbrauch von 104,4 Liter pro Kopf Bier liegt dieser deutlich über dem pro Kopf Verbrauch von Wein.

Wertvolle Inhaltsstoffe

Betrachtet man die ernährungsphysiologisch insgesamt ausgewogene Kombination wichtigster Inhaltsstoffe im Bier (Wasser, Malz, Hopfen), so versteht man, warum Bier als „stärkendes“ Getränk gilt: es enthält fast alle B-Vitamine, ist reich an Kalium und Magnesium und Spurenelementen wie Zink, Selen und Eisen. Bier liefert Energie in Form von Kalorien und stärkt das vegetative Nervensystem.

Apropos Kalorien:

  • 100 ml Rotwein liefert im Vergleich 74 kcal,
  • 100 ml Pils 43 kcal und
  • 100 ml alkoholfreies Bier hat nur 26 kcal.
  • In 100 ml Cola sind dagegen 42 kcal versteckt, fast doppelt so viele Kalorien wie alkoholfreies Bier.

Bier – Für unser Wohlbefinden? In Maßen ja.
Doch Vorsicht: Bier wirkt appetitanregend und verführt die Menschen mehr zu essen,
als sie eigentlich wollten.

Der Weg des Alkohols

Alkohol wird zu 80 Prozent aus dem Darm aufgenommen und zu 20 Prozent aus dem Magen. Innerhalb von Minuten verteilt sich dieser über den Blutkreislauf im Körper. Nach 45 – 75 Minuten ist die maximale Blutalkoholkonzentration erreicht.

Die Alkoholaufnahme wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Die Alkoholresorption wird z.B. durch kohlensäurehaltige alkoholische Getränke beschleunigt. Alkohol gelangt aus einem leeren Magen schneller ins Blut als aus einem vollen Magen.

Frauen nehmen bei derselben getrunkenen Menge mehr Alkohol auf als Männer. Warum?
Da diese, bezogen auf das Körpergewicht, einen geringeren Wasseranteil im Körper (51 Prozent) haben als Männer (65 Prozent).  Das verfügbare Wasservolumen, in welchem sich der Alkohol verteilen kann ist somit geringer als jenes der Männer. Dies führt zu einer höheren Alkoholkonzentration im Körper führ

Mythos

Das gern getrunkene „Belohnungs-Seidl“ nach dem Sport, ist für den Körper leider alles andere als eine Belohnung: alkoholische Getränke mit mehr als 4 Vol% Alkohol verzögern das Rehydrieren.  Dies macht alkoholisches Bier nach dem Sport zu keinem geeigneten Getränk und sollte nach starkem Schweißverlust nicht konsumiert werden. Zudem wird der Fettabbau gehemmt.

Alkoholfreies Bier

Trotz einer restalkoholmenge von maximal 0,5 Volumenprozent Alkohol hat dies nicht nur Vorteile für Autofahrer, sondern auch für unseren Körper. Bereits ein halber Liter alkoholfreies Bier deckt z.B. bei einem Mann den Tagesbedarf an Vitamin B2 zu 20%.
Alkoholfreies Bier ist zudem leicht hypoton, weshalb die enthaltenen Nährstoffe schneller vom Körper aufgenommen werden können. Aus diesem Grund wird es oft als Sportlergetränk beworben.

Chinesische Medizin
Sommer – Freude – Bitterer Geschmack

Bier hat ein kühles Temperaturverhalten, ist bitter und süß vom Geschmack.
Es beruhigt den Herz-Geist (Shen), besänftigt Reizbarkeit und nährt und befeuchtet das Magen- und Nieren-Yin.
Je bitterer es schmeckt, desto weniger Feuchtigkeit bildet sich durch seinen Genuss im Körper.
Viele Menschen leiden auf Grund von Verdauungsschwäche an zu viel eingelagerter Feuchtigkeit (meist an Stellen, die sich nicht so vorteilhaft im Aussehen machen).
Zu viel Bier kann das Verdauungsfeuer beeinträchtigen, nicht nur, weil es oft sehr kalt getrunken wird.

Genießen Sie Bier in Maßen (ideal alkoholfrei) vorwiegend in der warmen Jahreszeit.

Der Sommer und der warme Herbst ist die Zeit der Biergärten und die Zeit der Geselligkeit sowie guter Laune unter freiem Himmel. Auch in der traditionellen chinesischen Medizin gehören Lachen und Freude, das Herz, die Farbe Rot und der Süden zum Sommer. Der bittere Geschmack ist dem Sommer und damit dem Element Feuer zugeordnet.

Zum Wohl!

Quellen:
http://www.bier-lexikon.lauftext.de/brot.htm
http://de.wikipedia.org
https://www.statistik.at/web_de/statistiken/wirtschaft/land_und_forstwirtschaft/preise_bilanzen/versorgungsbilanzen/index.html
HABER P, TOMASITS J. Leistungsphysiologie. Lehrbuch für Sport- und Physiotherapeuten und Trainer. 5.Auflage. Springer Verlag Berlin Heidelberg 2016
https://www.feiertage-oesterreich.at/festtage/tag-des-oesterreichischen-bieres/

Bild von carolineandrade, Pixabay